Myomsprechstunde Prof. Ebert

Myom (engl. Fibroids) sind eine gutartige, hormonabhängige knotige Wucherungen der Gebärmuttermuskulatur, die durch ihre Symptome Einfluss auf die Lebensqualität und den Kinderwunsch der betroffenen Frauen nehmen kann. Hat eine Gebärmutter Myomknoten so sprechen Frauenärzte von einem Uterus myomatosus.

Sowohl die Diagnostik als auch die Behandlung müssen vor dem Hintergrund der individuellen Befunde und der Bedürfnisse der betroffenen Frauen gesehen werden. Ich biete Ihnen jahrelange Erfahrung auf dem Gebiet der Myombehandlung sowie die Kooperation mit anderen Berliner SpezialistInnen, um für Sie eine optimale Behandlung und individuelle Betreuung aus einer Hand zu gewährleisten. Ich berate Sie gern.

Ihr direkter Ansprechpartner

Professor Dr. med. Dr. phil. Dr. h. c. mult. Andreas D. Ebert
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

Bitte bringen Sie zu Ihrem persönlichen Termin wenn vorhanden mit:

  • Kopien von Arztbriefen
  • Kopien von Operations-Berichten
  • Kopien von feingeweblichen Untersuchungen (Patho-Befunde)
  • CDs mit Computertomografie (CT) - oder Magnetresonanztomografiebildern (MRT)

Wichtig: Je mehr Informationen vorliegen und je besser Sie selbst auf den Termin vorbereitet sind umso besser kann ich Sie beraten.

Welche Beschwerden machen Myome?

Die Gebärmutterschleimhaut macht während der geschlechtsreifen Jahre der Frau zyklische Veränderungen durch. Wenn gutartige Myomknoten die Durchblutung der Schleimhaut verändern bzw. vermindern, so kann es zu Blutungsstörungen vor, während und nach der eigentlichen Manstruation kommen. Wie die Gebärmutterschleimhaut so ist auch das Myomgewebe von den weiblichen Geschlechtshormonen Östrogen bzw. Gestagen abhängig und wird durch diese über spezielle Rezeptoren beeinflusst. Damit lässt sich auch erklären, warum viele Myom-Symptome, vor allem kurz vor oder während der Monatsblutung auftreten und warum man Myome auch hormonell behandeln kann.

Typische Beschwerden bei Uterus myomatosus (Myomen) sind:

  • Schwere Regelschmerzen
  • Starke Menstruationsblutungen
  • Chronische Unterleibsschmerzen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Druckschmerzen beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen
  • Ungewollte Kinderlosigkeit
  • Druckgefühl „nach unten“
  • Zunahme des Bauchumfanges

Merke: Eine starke Blutung ist dadurch charakterisiert, dass Sie an Ihren starken Tagen 5 oder mehr große Tampons oder Binden verwenden müssen. Eine Menstruation, die zu heftigsten Unterbauchschmerzen mit Bettlägerigkeit, Krankheitsgefühl oder übermäßiger Medikamenten-Einnahme führt, ist nicht normal!!!

Myome können auch zu einer Verminderung der Fruchtbarkeit führen. So wird diese Erkrankung häufig erst während der Diagnostik einer vorliegenden ungewollten Kinderlosigkeit durch eine Tastuntersuchung oder durch einen Ultraschall entdeckt.

Der Uterus myomatosus ist eine sehr häufige Erkrankung, obwohl keine genauen Zahlen vorliegen. Man geht davon aus, dass ca. bis zu 70 % aller Frauen im reproduktionsfähigen Alter von Myomen betroffen sind. Ungefähr bei der 30% dieser Frauen führen die Myome zu Beschwerden (Symptomen), die einer eingehenden Diagnostik und meist auch einer Behandlung bedürfen.

Haben Sie vielleicht Myome?

Im Mittelpunkt der Diagnostik der Endometriose stehen das ausführliche Gespräch mit dem Arzt und die gynäkologische Untersuchung. Die Zuordnung der typischen Symptome führt häufig direkt zur Verdachtsdiagnose. Die sorgfältige gynäkologische Untersuchung liefert weitere Hinweise. Bildgebende Verfahren, wie der Ultraschall, sind sehr wertvoll, wenn es um die Diagnostik von Myomen oder anderen Veränderungen in der Gebärmutter (Adenomyosis) geht.

Bei Myomen will der Arzt mit bildgebenden Verfahren folgende Fragen klären:

  • Wieviele Myome liegen vor?
  • Wie groß sind die Myome?
  • Wo liegen die Myome (Gebärmuttervorderwand? Gebärmutterhinterwand?)
  • Liegen die Myome aussen (subserös), in der Gebämutterwand (intramural) oder unter der Schleimhaut (submukös?)
  • Ist das Myomgewebe auffällig?

Zusatzverfahren wie Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) finden in speziellen Fällen ihre Anwendung.

Wie wird ein Uterus myomatosus behandelt?

Es gilt: Myome werden nur behandelt, wenn sie Beschwerden machen (Schmerzen, Blutung, Kinderlosigkeit). Symptomlose Myome, auch wenn sie groß sind, werden nicht behandelt und müssen auch nicht ständig „kontrolliert“ werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

  • die medikamentöse Myombehandlung
  • die sogenannte Myomembolisation
  • die MRT-gestützte Hochfrequenz-Ultraschallbehandlung (HiFUS)
  • die Operationen (in Abhängigkeit von den Symptomen, der Lage der Myome, dem Alter oder der Kinderwunschsituation der betroffenen Frau)
  • die komplementäre Behandlung

Zunächst versucht man symptomatische Myome mit speziellen Medikamenten zu behandeln. Da Myome sogenannte Progesteron-Rezeptoren haben, sprechen sie auf die Gabe von Gestagen (zahlreiche Pillen sind Gestagen-Monopräparate) an oder schrumpfen bei Hormonentzug (nach Gabe sogenannter GnRH-Analoga). Heute kann zur individuellen endokrinen Behandlung von symptomatischen Myomen auch das Kombinationspräparat aus Relugolix, Estradiol und Norethisteronacetat verschrieben werden. In Deutschland ist das Präparat Ryeqo© zur Behandlung durch die Krankenkassen zugelassen. Die Myome werden bei guter Verträglichkeit 3, 6 oder mehr Monate behandelt. Es kommt schnell zur Blutungsfreiheit, weshalb sich viele Frauen gut von ihrer myombedingten Eisenmangelanämie erholen können.

Im Mittelpunkt der operativen Myombehandlung steht die Laparoskopie (Bauchspiegelung), die zugleich auch immer ein Behandlungsansatz durch Entfernung aller Endometrioseherde bzw. von Verwachsungen ist. Durch die Operation kommt es bereits häufig zu einer deutlichen Schmerzreduktion und zu einer Verbesserung der Schwangerschaftsraten. Sind Myome sehr groß, so können alle organerhaltenden Operationen auch durch einen kleinen (angemessenen) Bauchschnitt durchgeführt werden.

Myome, die unter der Gebärmutterschleimhaut liegen, können durch eine operative Gebärmutterspiegelung entfernt werden. Dabei werden die Myomknoten mit einer speziellen Resektionsschlinge ausgeschält.

Bei myombedingter ungewollter Kinderlosigkeit kann die laparoskopische Entfernung der Myome die Fruchtbarkeit definitiv verbessern. Man führt also eine operative Bauchspiegelung durch und spricht dann von einer Myomausschälung (Myomenukleation). Die Wunde in der Gebärmutter nach der Myomentfernung wird sicher genäht. Wird während der Operation myombedingt die Gebärmutterhöhle eröffnet, so empfielt man heute als späteren Entbindungsmodus einen Kaiserschnitt.  Wurde die Behandlung so durchgeführt, kann ca. 4-6 Monate nach der Operation eine Schwangerschaft angestrebt werden. Eine medikamentöse Behandlung ist bei Kinderlosigkeit nicht angeraten, da während der Behandlungsdauer keine Schwangerschaft eintreten kann.

Wenn die Familienplanung abgeschlossen ist, die Symptome aber die Lebensqualität beeinträchtigen, so kommen neben der Gestagen-Therapie, der Behandlung mit Ryeqo© (Relugolix/Estradiol/Norethisteronacetat), der Myomembolisation oder einem Versuch mit HiFUS auch die typischen gynäkologischen Operationen in Frage. Diese sind:

  • Gebärmutterteilentfernung (sogn. laparoskopisch assistierte supracervikale Hysterektomie, LASH) ohne Eierstöcke per Bauchspiegelung (oder per Bauchschnitt)
  • Gebärmutterentfernung (sogn. totale Hysterektomie) mit oder ohne Eierstock- oder Eileiterentfernung per Bauchschnitt
  • Gebärmutterentfernung durch die Scheide

Außerdem empfehlen wir komplementäre Behandlungsverfahren, wie Akupunktur oder traditionelle chinesische Medizin bzw. Naturheilverfahren um Beschwerden zu lindern. Klare Studien liegen hierzu immer noch nicht vor. Zahlreiche Frauen haben aber damit günstige Erfahrungen gemacht, da diese Behandlungsverfahren die naturwissenschaftlich-medizinischen Behandlungsansätze durchaus unterstützen. Beispielhaft genannt werden in erster Linie Grüner Tee Extrakt (EGCG) und Rotwein-Extrakt (Resveratrol).