Frauengesundheit
Krankheiten vermeiden ist besser als sie zu behandeln - diese alte Weisheit gilt besonders auch in der Frauenheilkunde. Es gibt viele Möglichkeiten in der modernen Welt Gesundheitsprobleme zu bekommen.
Denken Sie nur an das Fast food, den Nikotin- oder Alkoholgenuss, die Bewegungsarmut, aber auch an den andauernden Stress. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, daß in den öffentlichen Verkehrsmitteln alle irgendwie ständig am Smartphone hängen? Waren Sie auch schon mal genervt von den lauten Telefonaten der „Immer-Erreichbaren“? Sind Sie auch immer erreichbar, immer auf Abruf?
Und dies sind nur einige wenige Faktoren, die sich auf Ihre Gesundheit niederschlagen (können). Es ist inzwischen gut bekannt, daß Frauen auf viele Dinge anders als Männer reagieren. Ein Ziel der ärztlichen Arbeit, auch der ärztlichen Kunst, ist es deshalb Sie persönlich beim Suchen und Finden individueller Wege zu unterstützen, damit Sie sich von diesen Stressoren befreien können. Das ist ein aktiver Prozess – fangen Sie heute an!
Natürlich muß man immer daran denken, daß in der modernen Medizin mehr an Früherkennung gearbeitet werden kann (und wird) als an Krankheitsverhütung. Verhütung oder Vorbeugen ist ein aktiver Prozess – der Frauen. Ärzte können hier beraten oder begleiten. Schon der große Arzt Hippokrates hat auf der Insel Kos die gesunde, maßvolle Ernährung verbunden mit Bewegung (Sport), frischer Luft, ausreichend Schlaf und Ent-Schleunigung gelehrt. Das sind auch heute noch einfache (und doch schwer umsetzbare) und moderne Ansätze!
Eine zentrale Rolle im Leben nimmt bei der Frau der Eierstock ein, der die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron (und noch viele andere) in Wechselwirkung mit den Hirngebieten Hypothalamus und Hypophyse produziert. Die wiederum stehen in enger Beziehung zum Hippocampus, wo im weitesten Sinne unsere Emotionen (Gefühle) ihren Ursprung haben. Das Eine wirkt auf das Andere!
Grundsätzlich sollte deshalb eine Prophylaxe bei Frauen früh beginnen, denn die Eierstockfunktion nimmt ab dem 30. Lebensjahr ab. Das ist zunächst nicht schlimm und meist fällt es den Frauen auch gar nicht auf. Hypothalamus und Hypophyse regulieren dagegen. Aber grade hier, bei den ersten dezenten Veränderungen, liegt der richtige Zeitpunkt zum Beginn der Prophylaxe – wenn erst Symptome bestehen, dann muß man in der einen oder anderen Art behandeln.
Sie selbst können viele Dinge in Ihrem Leben beeinflussen:
- den Bluthochdruck und damit die Einnahme von Herz-Kreislauf-Medikamente
- das Blutfett und damit die Einnahme von Fettsenkern
- Gewicht und die positiven Folgen der Gewichtsreduktion
- die psychische Stabilität und die Einnahme von Psychopharmaka
- Schutz vor dem physiologischen Nachlassen der Eierstockfunktion
- frühzeitiger Schutz vor Knochenbrüchigkeit (Osteoporose)
- Frühe Prävention von Hautveränderungen
- Haarausfall
- Lustverlust, Lustlosigkeit
- Müdigkeit, Antriebslosigkeit
Viele Faktoren wirken sich auf die Frauengesundheit anders aus als dies z.B. bei Männern der Fall ist:
- Wechseljahre sind auch Jahre des Wandels. Wandel ist ein aktiver Prozess, den Frauen nicht geschehen lassen, sondern den sie bewusst gestalten wollen. Niemand kann sich so gut auf den eigenen Körper einlassen, wie Sie selbst!
- Der Sozialstatus beeinflusst die Gesundheit. Wir wissen das. Und doch spielt es in der täglichen Arbeit kaum eine Rolle
- Früher kamen die „Berlinerinnen“ überwiegend aus Schlesien und Pommern, heute kommen sie aus der Türkei, Polen, Russland, Jugoslawien und vielen anderen europäischen und außereuropäischen Ländern. Viele unserer Mitbürgerinnen bringen also andere Erfahrungen, andere Religionen und neue Lebensgefühle in die Stadt. Migrationshintergrund und Gesundheit ist ein wichtiges Gesundheitsthema geworden, da in der Frauenheilkunde besonders die jeweilige Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft berücksichtigt werden muss.
Wir können viele Krankheiten vermeiden, und wir können gemeinsam daran arbeiten!